Die Brücke Fraktion hat Thomas Feig, Leiter Amt für Stadtbahnneubau am 19.10.2020 zum Werkbericht eingeladen
(Aufgrund der steigenden Coronazahlen verzichtete man auf eine große Runde mit Mitgliedern und Interessierten)
Stadtbahn Regensburg – ein riesiges und wie Thomas Feig meinte auch ein sehr ambitioniertes Projekt, zumindest was den Zeitraum der Realisierung anbelangt. 14,5 km Gleisstrecke in Form eines auf den Kopf stehenden Y stehen zur Planung an. Seit dem Stadtratsbeschluss am 28.6.2018 sind nun fast 2 ½ Jahre vergangen. Inzwischen wurde ein neues Amt „Stadtbahnneubau“ in der Hemauerstraße geschaffen, nah am realen Bus- und Schienenverkehr, mit Amtsleiter Thomas Feig (seit Juli 2019) und mittlerweile 10 Mitarbeitern.
Das Design-Konzept für Homepage, Briefpapier, eigener Wort- und Bildmarke ist seit September 2020 fertig, jetzt geht es an die eigentliche Sache. Viele wichtige Planungsschritte stehen an: Grundlagenermittlung, Masterplan, Entwurfs- und Genehmigungsplan, Trassenplanung, Grundstückskäufe, Brückenüberprüfung, Erörterung mit der Bürgerschaft etc. Ende 2025 soll der Antrag auf Planfeststellung bei der Regierung der Oberpfalz zur Genehmigung eingereicht werden. Das wäre dann der erste Meilenstein. Der Plan sieht keine Zeitfenster für risikobehaftete Entscheidungen wie Klagen von Grundstückseigentümer vor.
Nach der Planung folgt die Bau- und am Ende die Betriebsphase. Liest sich leicht, wird es sicher nicht werden. Auf die Kosten angesprochen, gibt sich Feig sehr bedeckt und man einigt sich bei ca. 400 – 500 Mio. Euro. Die Planungsmittel bis zur Feststellung, die ja den politischen Willen widerspiegeln, liegen bei ca. 15 %. Das Projekt erhält rund 80% Förderung durch den Bund. Hier wurde das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) Anfang 2020 neu geregelt, was für Regensburg derzeit bessere Rahmenbedingungen bedeutet. So bleibt der Stadt, verteilt auf mehrere Jahre, ein 100 Mio. Euro teures Projekt im Investitionsplan. Hört sich viel an, ist aber realistisch und für eine Stadt wie Regensburg tragbar. Die jährlichen Betriebskosten kalkuliert man mit 6 Mio. Euro.
Im Anschluss an die Präsentation zeigte die lebhafte Diskussion, dass ein in den laufenden Verkehr so einschneidendes Projekt noch viele Fragen aufwirft. Und irgendwie kann man es sich selbst in 15 Jahren noch nicht vorstellen, dass durch Regensburg die Stadtbahn fahren wird.
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Bildquelle: https://www.stadtbahnregensburg.de/